Hundefotografie Basic Tipps & Tricks (Teil 2)

Im ersten Teil unseres Tutorials Hundefotografie Basic Tipps & Tricks  haben wir uns ausführlich mit den Vorbereitungen beschäftigt. Dieses mal konzentrieren wir uns verstärkt auf die Arbeit und den Umgang mit der Kamera und mit der Bildgestaltung.

Vordergrund/Objekt/Hintergrund

Ein Bild besteht immer aus mehreren Elementen und – wenn man das so ausdrücken will; Es besteht aus mehreren Ebenen. Um die Sache etwas zu veranschaulichen; Wir sprechen von einer Hintergrund-Ebene, dem Objekt und der Vordergrund-Ebene. In unserem Fall ist das Objekt natürlich der Hund. Ziel ist es nun, das Objekt (also den Hund) in einen ansprechenden Hintergrund zu verpacken und im besten Fall auch noch eine ansprechende Vordergrund-Ebene ins Spiel zu bringen.

Doch was heisst dies konkret? Nehmen wir an, du besitzt einen schneeweissen Husky und hast dir als Location eine weisse Wand ausgesucht. Es liegt auf der Hand, dass die Hintergrund-Ebene nicht optimal zum Objekt passt. Dein schneeweisser Hund würde sich zu wenig vom Hintergrund abheben. Das ist, wie wenn du versuchst eine Schneeflocke im Schnee zu fotografieren. Objekt und Hintergrund verschmelzen zu einer Einheit. Genau das wollen wir bei der Hundefotografie vermeiden. Denn dein vierpfotiger Liebling soll sich so gut wie möglich vom Hintergrund abheben. Er oder sie ist der Star der Aufnahme. Bei Hunden mit einem hellen Fell eignen sich also dunkle Hintergründe. Genau umgekehrt verhält es sich mit dunklen Hunden; Dort eignet sich eher ein heller Hintergrund. Was meistens perfekt funktioniert ist die Hintergrundfarbe grün oder blau. Die meisten Hunde heben sich im saftigen Wiesengrün perfekt ab vom Hintergrund oder kommen mit einem tollen Himmel richtig gut zur Geltung. Es gibt eben nicht viele Hunde mit einem grünen oder blauen Fell 🙂

Als drittes Element kann man noch den Vordergrund in die Bildgestaltung einbauen. Wenn du zum Beispiel durch Gräser oder Blumen hindurch fotografierst oder bewusst etwas vor dem Objekt (Hund) ins Bild integrierst, baust du konkret eine Vordergrund-Ebene ins Bild ein.

Optimales Licht

Das richtige Licht gehört ebenso zur Essenz des Fotografierens, wie das Weihwasser zur Kirche. Fotografie, bzw. der Begriff Photographie stammt nämlich ursprünglich aus dem Griechischen und kann mit der Bedeutung „malen mit Licht“ übersetzt werden. Wir Fotografen sind deshalb ständig auf der Suche nach dem perfekten Licht, um unser Objekt möglichst ansprechend in Szene zu setzen.

Was bedeutet dies nun für unsere Hundefotografie? Drei einfache Tipps, die bereits die halbe Miete ausmachen:

  • Grelles Sonnenlicht in der Mittagszeit führt selten zum gewünschten Ergebnis. Es wirkt hart, erzeugt viele ungewünschte harte Schatten und lässt helle Stellen „ausbrennen“.
  • Weiches, schattiges oder leicht diffuses Licht macht das Bild harmonischer und sorgt für weniger starke Kontraste in den Farben.
  • Das beste Licht habt ihr morgens kurz vor oder nach Sonnenaufgang oder Abends kurz vor dem Sonnenuntergang. Man spricht hier auch von „Golden Light oder Golden Hour“. Das goldene Licht dauert bis ca. 1 Stunde nach Sonnenaufgang und beginnt ca. 1 Stunde vor Sonnenuntergang.

Auf Augenhöhe sein

Gehe mit deiner Kamera auf Augenhöhe mit deinem Hunde-Model.

Gehe mit deiner Kamera auf Augenhöhe mit deinem Hunde-Model.

Bei der Menschenfotografie versuche ich mit meiner Kamera oft auf Augenhöhe mit meinem Model zu sein. Wenn das Model sitzt, gehe auch ich mit meiner Kamera etwas weiter runter. Genau gleich verhält es sich bei der Hundefotografie. Wenn du nämlich aus einer erhöhten Position (zum Beispiel im Stehen) fotografierst, wirkt dein Hund durch die steile Perspektive sehr klein. Geh also auf die Knie oder – noch besser – leg dich hin; Dann bist du auf Augenhöhe mit deinem Hund. Ich nehme hierfür entweder eine Isomatte oder ein beschichtetes Tuch. So kann ich auch über längere Zeit bei steinigem oder feuchten Untergrund auf Augenhöhe mit meinem Hunde-Model sein.

Bei ganz, ganz kleinen oder noch jungen Hunden hilft es, sie auf eine erhöhte (sichere) Position zu bringen. Zum Beispiel ein Baumstrunk, ein Tisch oder ein kleiner Hügel. So seid ihr automatisch in der richtigen Position und könnt besser durch den Sucher eurer Kamera kucken.

Aufmerksamkeit erlangen

Unser Hundemodel möchte gerne etwas unterhalten werden. Genau gleich wie beim Spiel ist es auch beim Shooting (das ja auch etwas spielerisches haben und Spass machen sollte) wichtig, dass ihr euren Hund unterhaltet. Ein aufmerksamer Hund wirkt nun mal vorteilhafter, als eine gelangweilte Nussgipfel-Stellung und schlaffe Körperhaltung.

Noch etwas zum Blickkontakt: Die Augen sind das Toor zur Seele, sagt man. Und das nicht nur beim Menschen. Den sprichwörtlichen Hundeblick möchten wir einfangen. Ein Blick direkt in die Kamera lässt dein Hundebild um Welten emotionaler erscheinen, als wenn dein Hundemodel neben der Kamera gelangweilt ins Weite kuckt.

Und wie erlangen wir nun die Aufmerksamkeit des Hunde-Models?

  • Mit einem Leckerli, direkt vor der Linse (zuerst zur Nase des Hundes und dann die Hand in Richtung Linse ziehen).
  • Mit einem akustischen Element das quitscht, klickt oder ein Geräusch macht.
  • Deine Hilfsperson kann ebenfalls die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich ziehen (mit Hilfsmitteln oder Kommandos). Dies ergibt z.B. schöne seitliche Aufnahmen deines Hundes.
  • Kein Witz: Mache den Kasper hinter der Linse und erwische den richtigen Moment 🙂

Das richtige Equipment

Digitale Spiegelreflex-Kamers eignen sich auf jeden Fall besser als kompakte Kameras. Selbstverständlich kann man auch mit den kleinen Kompaktkameras gute Bilder machen. Aber in erster Linie sind Spiegelreflexkameras schneller und erlauben dir mehr kreative Möglichkeiten beim Bildaufbau (zum Beispiel unscharfer Hintergrund).

Die Wahl des richtigen Objektivs ist ein entscheidender Faktor bei der Frage zum optimalen Equipment. Zu Beginn eignet sich ein lichtstarkes 50mm Objektiv hervorragend. Aber auch Linsen mit einer grösseren Brennweite (80mm, 120mm, 200mm und mehr) sind sehr gute Linsen für emotionale Hundefotos. Der Einsatz von Weitwinkelobjektiven kann bestimmt auch sehr gute Ergebnisse liefern, braucht aber etwas mehr Phantasie bei der Bildgestaltung und führt schnell zu verzogenen Fotos.

In einem separaten Tutorial werden wir uns noch ausführlich mit dem Thema Objektive in der Hundefotografie befassen.

Kameraeinstellung

Die richtige Kameraeinstellung ist natürlich sehr individuell. Dennoch gibt es einige Standard-Tipps, die euch für den Anfang helfen können:

  • Stell den Kamera-Modus auf Zeitautomatik (du wählst also die Blendenöffnung und die Kamera ermittelt die dafür perfekte Verschlusszeit).
  • Wechsle den Motor vom Single-Modus auf deine schnellste Möglichkeit für Serien-Bilder (Lass es krachen, bis der Chip raucht und füll das Ding mit Bildern).
  • Wähle eine möglichst grosse Blendenöffnung, wie z.B. F2.0 oder F1.8. oder noch grösser, wenn es deine Linse erlaubt. Dadurch entstehen romantische Bilder mit unscharfem Hintergrund.
  • Der Autofokus sollte auf Continuous-Mode (kontinuierliche Schärfeführung) eingestellt sein. Da dein Hunde-Model ziemlich schnell ist und viele unerwartete Bewegungen macht, sorgt dies dafür, dass der Autofokus kontinuierlich die Schärfe nachführen kann.
  • Die ISO-Einstellung wählst du am besten so, dass deine Kamera eine möglichst schnelle Verschlusszeit umsetzen kann (schneller als 1/500 ist optimal, um verwackelte Bilder zu vermeiden).
  • Ich empfehle euch RAW-Bilder zu produzieren. Dies führt zwar zu einer höheren Datenmenge, lässt euch aber später mehr Spielraum bei der digitalen Bildbearbeitung.
  • Solltet ihr einen eingebauten Blitz haben; Schaltet diesen unbedingt aus. Blitzlicht bei Hundefotografie führt schnell zu unschönen Effekten wie rote/verblitzte Augen und hartes Licht. 

Hast du den ersten Teil unseres Tutorials verpasst? Hier gehts zum ersten Teil von Hundefotografie Tipps & Tricks

Ein Kommentar zu “Hundefotografie Basic Tipps & Tricks (Teil 2)

  1. Pingback: Hundefotografie Basic Tipps & Tricks (Teil 1) | dog models world

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