Endlich hat es geklappt. Heute habe ich Rocco – den Gewinner des letzten Shooting-Wettbewerbs – getroffen. Zusammen mit seinem Rudel und den beiden Chefs sind wir in Zürich durch die Gegend geflitzt und haben Wasser geschluckt, bis mir Schwimmhäute gewachsen sind.
Michu: Hi Rocco. Danke viel, viel mal für diesen extrem coolen Nachmittag mit dir. Es war für mich das erste mal, dass ich mit einer Gang unterwegs war. Erzähl mal was über deine Homies.
Rocco: Na ja – du hast eigentlich nur einen kleinen Teil des Rudels gesehen. Im Normalfall sind wir bis zu 20 Boys and Girls die sich in der Gruppe treffen. Ilok, Kio und Rika gehören zum harten Kern und die anderen kommen jeweils morgens zu uns und dann gehts los.
Michu: Wie findet man so eine Gang?
Rocco: Das ist relativ einfach. Meine beiden Chefs sind Hundesitter 🙂 http://www.schmidpascal.ch/
Michu: Ich stell mir das noch schwierig vor, mit je 10 Hunden an der Leine spazieren zu gehen. Und das erst noch so nahe bei der Stadt, wo alle 5 Meter ein Jogger, andere Hunde oder ein Eichhörnchen unterwegs ist.
Rocco: Wir sind meistens nicht mal an der Leine. Das ist alles eine Frage des Vertrauens. Wir wissen, dass unsere beiden Chefs die Chefs sind und Ilok unser Rudelführer gibt schon mal den Tarif durch, wenn einer zu fest aus der Reihe tanzt.
Michu: Das habe ich gemerkt. Ilok ist die graue Eminenz unter euch.
Rocco: Yep. Er sorgt alleine durch seine Präsenz und seine ruhige Art dafür, dass alle um ihn rum chillig drauf sind.
Michu: Und doch wars ein riesen Action mit euch.
Rocco: Das ist ja auch der Sinn der Sache. Wenn wir nicht Disziplin-Stunde haben, dürfen wir Gas geben bis der Arzt kommt.
Michu: Dein Gas geben bezieht sich vor allem aufs Schwimmen. Es gab ja fast keine Minute, wo du nicht im Wasser warst.
Rocco: Als feuriger Spanier muss ich mich regelmässig abkühlen. Sehe ich Wasser, muss ich rein. Letzte Woche waren wir an der Limmat. Dort ist die Strömung ziemlich heftig. Dann treibts mich jeweils ein bis zwei Kilometer runter bis ich wieder ans Ufer komme. Auf dem Landweg gehts dann wieder zurück.
Michu: Und dein Chef ist cool dabei?
Rocco: Absolut. Er vertraut mir. Nach ca. 15 Minuten bin ich meistens wieder zurück. Er weiss das und schiebt auch nicht sofort gleich Panik.
Michu: Wasser ist sowieso dein Element. Fische auch?
Rocco: Sehr gerne! Ich liebe Sushi. Mein Chef ist ein sehr begnadeter Fischer und er gibt mir regelmässig eine kleine Forelle ab, die ich mir dann hinter die Kiemen hauen darf.
Michu: Wasabi?
Rocco: Brauch ich nicht.
Michu: Erzähl mal was über deine Herkunft.
Rocco: Aufgewachsen bin ich in Spanien – zusammen mit zwei Hippies. Mit 6 Monaten kam ich dann in ein Heim in Bilbao, weil es die beiden Hippies irgendwie nicht auf die Reihe gebracht haben.
Michu: Heim ist leicht untertrieben – man wollte dich abmurksen!
Rocco: Richtig. Ich stand auf der Todesliste.
Michu: Und dann?
Rocco: Carmen und Pascal – mein beiden Chefs – arbeiten oft mit der Organisation „Arme Pfoten“ http://www.arme-pfoten.eu/ zusammen. Das ist eine Organisation, die sich um uns und für ein besseres Leben kümmert. Carmen und Pascal waren es, die mich dann im letzten Moment adoptiert haben und mich in die Schweiz brachten.
Michu: Du bist jetzt drei Jahre alt und wohnst seit zwei Jahren in der Schweiz. Und kannst du schon etwas Schwiezerdütsch?
Rocco: …Cervelat, Plätzli, Würschtli, Schwiensfilet und Bradworscht.
Michu: Wenns ums Futtern geht, kenne ich als Labie ja keine Grenzen. Was vor mir liegt, muss vernichtet werden. Bei dir ist das irgendwie anders.
Rocco: Ja. Ich bewache regelmässig die Fische, die mein Chef aus dem Wasser zieht. Als wir kürzlich am Lungernsee am Fischen waren, habe ich 10 Fische bewacht, die vor mir gelegen sind. Als Belohnung gibts dann jeweils für mich einen kleinen Anteil.
Michu: Bist du also besitzergreifend?
Rocco: Nein! Überhaupt nicht. Ich mag es, meinen Chef zu unterstützen. Und da ich ja die ganze Zeit mit ihm und seinen Kunden im Rudel unterwegs bin, ist es wichtig, dass wir gut sozialisiert sind. Da gehört auch Teilen dazu. Und sollte es trotzdem mal Unstimmigkeiten geben, kläre ich das auf eine extrem friedliche Art. Gewalt ist keine Lösung.
Michu: Beim Shooting hattest du etwas den Schiss in der Hose.
Rocco: Ja, war nicht einfach. Erstens mal hat mich der grosse Rucksack deines Chefs irritiert und dann noch dieses grosse, weisse Ding, das ständig gebliblutzt hat. Ich bin da nicht mehr draus gekommen.
Michu: Aber wir haben trotzdem noch ein gutes Foto zu Stande bekmmen.
Rocco: …yep – und alle waren schön nass danach.